Mental Load: Eine unsichtbare Last in der Elternschaft

Mental Load: Eine unsichtbare Last in der Elternschaft

Inmitten von Windelwechseln, Schlafentzug und Kindergeburtstagen gibt es eine unsichtbare Belastung, die viele Eltern – besonders Mütter – erleben: den Mental Load. Aber was genau bedeutet das und wie wirkt es sich auf Familien aus? Tauchen wir tiefer in dieses Thema ein und sehen uns an, wie wir diese Last erkennen und gerechter verteilen können.

Was ist Mental Load?

Mental Load, oder auf Deutsch "mentale Last", bezieht sich auf die ständige geistige Arbeitsbelastung des Organisierens, Planens und Nachdenkens über familiäre Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Es ist nicht nur das eigentliche "Tun", sondern das ständige "Darüber-Nachdenken". Wer bringt die Kinder zum Arzt? Wer denkt daran, die Geburtstagsgeschenke für die Kinderparty am Wochenende zu besorgen? Wer organisiert die Familienausflüge oder den wöchentlichen Speiseplan?

Ungleichheit des Mental Load

In vielen Familien, insbesondere in solchen mit traditionelleren Rollenverteilungen, tragen Mütter den Großteil des Mental Load. Sie sind es oft, die an die kleinen Details denken, die das Familienleben am Laufen halten. Das bedeutet nicht, dass Väter nicht beteiligt sind oder sich nicht kümmern. Es geht eher darum, wer automatisch die Verantwortung für die Planung und Organisation übernimmt.

Diese ungleiche Verteilung kann zu Stress, Erschöpfung und Ressentiments in der Beziehung führen. Es kann das Gefühl entstehen, ständig "am Ball bleiben" zu müssen, ohne dass diese Anstrengung wirklich anerkannt oder gesehen wird.

Mental Load sichtbar machen

Um den Mental Load zu verringern und gerechter zu verteilen, müssen wir ihn zuerst sichtbar machen:

  1. Offene Kommunikation: Sprecht als Paar darüber, wie ihr euch fühlt und besprecht, was Mental Load ist. Es ist nicht zwingend böswillig, dass eine Partnerin mehr Last trägt – es kann auch Gewohnheit, gesellschaftliche Rollenerwartungen oder Unwissenheit sein.
  2. Listen erstellen: Eine visuelle Darstellung der Aufgaben kann helfen, das Ausmaß des Mental Load zu erkennen. Teilt die Liste in tägliche, wöchentliche und monatliche Aufgaben, die jede*r von euch erfüllt.
  3. Aufgaben verteilen: Einmal visualisiert, könnt ihr gemeinsam entscheiden, wie ihr die Aufgaben aufteilen möchtet. Es ist wichtig, sowohl die tatsächliche Arbeit als auch das Planen und Organisieren zu teilen.
  4. Routinen einführen: Routinen können dabei helfen, dass nicht ständig über alles nachgedacht werden muss. Wenn zum Beispiel immer montags gewaschen wird und dienstags der Wocheneinkauf erledigt wird, reduziert das den Mental Load. Auch das Auslagern das Wocheneinkaufs und das Nutzen von cleveren Tools für die Rezeptplanung ist eine tolle Hilfe. Hier finden wir zum Beispiel die Meal Planning App Choosy super praktisch.
  5. Hilfe annehmen: Niemand muss alles alleine schaffen. Familie, Freunde oder professionelle Dienste können eine große Hilfe sein.

Fazit

Mental Load ist eine reale Belastung, die viele Eltern fühlen, aber es ist auch eine, die angegangen und geteilt werden kann. Indem wir uns dieser unsichtbaren Last bewusst werden und aktiv daran arbeiten, sie zu verteilen, können wir zu einem gesünderen, glücklicheren Familienleben beitragen.

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